Group Exhibition: Volkan Diyaroglu, Daniel Hahn & Sascha Missfeldt

 

15.02.2024 – 14.04.2024

FAQ, diese Abkürzung kennt man aus den Imprints von Webseiten oder Gebrauchsanweisungen von Produkten: frequently asked questions – Fragen, die immer wieder auftauchen und die einmal zusammengefasst und hinterlegt, lästig-neugierige Fragesteller im Vorfeld abwehren.

How did I get into this space?

Diesen also oft und meist in digitalen Welten auftauchenden Begriff als Ausstellungstitel für die Gruppenschau von drei abstrakten Malern zu nutzen, ist nur scheinbar paradox. Denn einerseits beginnen viele Maler ihre Arbeit mit Fragen an die Malerei im Allgemeinen und ihre eigene im Besonderen. Zum anderen müssen sie sich auch immer wieder Fragen seitens eines Publikums stellen und falls sie diese gar nicht beantworten können oder wollen, sie umschiffen oder abwehren.

Did I really try enough? Why so clumsy?

Dass sich die Malerei nach der Erfindung der Fotografie in der zweiten Hälfte des19. Jahrhunderts neu erfinden musste, wurde oft beschrieben. In einem ähnlichen Epochenbruch fand sie sich durch die flächendeckende Einführung digitaler Bilderzeugungstechniken und Bildwiedergebungsmedien. Eine schier unfassbare Flut an Fotografien wird jede Minute durch die sozialen Medien verbreitet. So viele Katzen sind es, dass man gar nicht mehr „Miau“ sagen kann.

What connects us? What devides?

Und hier liegt vielleicht auch einer der schlüssigen Gründe, warum sich Volkan Diyaroglu, Daniel Hahn und Sascha Missfeldt abstrakt malend äußern. Die Welt samt Inventar und Personal wird bereits so oft abgelichtet und widergespiegelt, dass schlichtweg Motive und Notwendigkeit fehlen, um hier noch mehr Figürlichkeit hinzuzufügen. Denn die Aufgabe der Kunst ist es nicht, die Welt abzubilden, sondern sie zu interpretieren.

Und fängt nicht alles mit einer Frage an?

Quod erat demonstrandum. Ohne Hinterfragen gäbe es eigentlich keine Veränderung.

Another word for synonym?

Wir bleiben geistig lebendig, indem wir uns Fragen stellen. Einige von ihnen wiederholen sich, andere verschwinden schneller als sie kamen. Die drei Maler stellen sich dabei auch die Frage, ob Malerei überhaupt noch Antwort sein kann. Todgesagt wurde sie oft. Doch sie ist immer noch hier. Wahrscheinlich sogar so stark wie seit Langem nicht.

Why did he ask me to paint spiral staircases?

Fest steht: die Welt, die die Malerei umgibt, ist kontinuierlich im Wandel. Und da identische Dinge in unterschiedlichem Kontext eher doch nicht mehr identisch sind, ist das Einzige, worauf man sich einigt, das begrenzte Format. Und das wiederum lässt doch wieder alles zu.

Weitere frequently asked questions auf die man in der Ausstellung eventuell Antworten findet und die man ganz sicher wird diskutieren können, lauten: How much darkness? How much light? Am I right? Warum ein Querformat? Wieso abstrahieren? Wie viel weiß? Wie viel schwarz? Wieso so unbeholfen? Was ist das Geheimnis? Warum ist der Kreis nicht rund? Fühle ich mich wohl?

 

 

OPENING
15.02.2024
19:00 to 22:00
The opening is public.

EXHIBITION
Duration:
15.02.2024 – 14.04.2024

VISITING

by appointment

 

+information: www.kanyakage.com